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In meinem heutigen Artikel geht darum, wie man eine mit VMware Workstation virtualisierte pfSense in das Netzwerk Simulationsprogramm GNS3 einbinden und mit dem Internet verbinden kann. Der Zugriff auf die pfSense wird über den normalen Computer, ohne Probleme und Einschränkungen, möglich sein.

Ich gehe in der Anleitung nur auf das notwendigste ein um einen schnellen Erfolg zu garantieren.

Software Versionen:

GNS3: GNS3 version 1.5.2 on Windows (64-bit) with Python 3.5.1 Qt 5.6.0
VMware Workstation: VMware Workstation 12 Pro (12.5.0 build-4352439
pfSense: pfSense-CE-2.3.2-RELEASE-amd64


Vorbereiten der Netzwerkkarten von VMware Workstation

Als erstes muss man die virtuellen Netzwerkkarten erstellen: Edit -> Virtual Network Editor

Es empfiehlt sich hier ein Setup mit „Host-only“ Netzwerkadaptern. Um frei in meiner IP Adressvergabe zu sein, habe ich die DHCP Server der Netzwerkadapter deaktiviert. Wahlweise könnte man sich hier eine statische Adresse vergeben, aber um alles klar strukturiert zu konfigurieren, habe ich hier auf IPs verzichtet.

Benötigt werden 3 virtuelle Netzwerkverbindungen (WAN, LAN, Opt1).

Folgendes Interface wird später unser „OPT1“ = Zugriffsinterface von unserem lokalen Computer. Dieses Interface hat als einziges einen DHCP Server.

pfsensegns3_1

Hier ein Beispiel für ein mögliches LAN oder WAN Interface:

pfsensegns3_2

Zuordnen der Netzwerkverbindungen in der pfSense:

Die Interfaces müssen der virtuellen Maschine, wo später pfSense installiert werden soll, zugeordnet werden:

pfsensegns3_3

pfsensegns3_4

Nachdem die pfSense installiert wurde und man folgenden den Willkommens Bildschirm  sieht, konfigurieren wir die Interfaces:

pfsensegns3_5

Hier ist es sehr hilfreich, wenn man sich für die Installation und spätere Zwecke eine kleine Matrix der Zuordnungen erstellt. Vor allem in der weiteren Arbeit mit GNS3 ist das für Dokumentations- und Analyse Zwecke äußerst sinnvoll:

MAC Adresse Network Adapter pfSense Adapter Funktion
00:0C:29:64:26:F9 VMnet12 em0 LAN
00:0C:29:64:26:03 VMnet13 em1 WLAN
00:0C:29:64:26:0D VMnet2 em2 OPT1

Die notwendigen Informationen bekommt man direkt im Bildschirm beim zuordnen der Interfaces (1 – Assign Interfaces – pfSense) sowie in den Netzwerkadapter Einstellungen der virtuellen VMware Maschine:

pfsensegns3_6

Das Prozedere der Zuweisung läuft wie folgt ab: 

Should VLANs be set up now?
No

Enter the WAN interface name
em1

Enter the LAN interface name
em0

Enter the Optional 1 interface name
em2

Enter the Optional 2 interface name
(Enter)

Do you want to proceed?
Yes

Hierbei ist natürlich darauf zu achten, dass es immer Unterschiede geben wird und man die Zuordnung der Interfaces prüfen sollte!

Konfigurieren der Netzwerkverbindungen in der pfSense:

pfsensegns3_7

Mit der Option 2 kann man den Interfaces dann IP Adressen geben. Wir kümmern uns in diesem Artikel nur um die IP Adresse des OPT1, welchen wir für den Zugriff auf die pfSense benötigen. Wir gehen auch davon aus, dass die IP Adresse für das WAN Interface vom Haupt-Router vergeben wird (z.B. FritzBox etc.). Natürlich kann man auch hier den Zugriff über das WAN Interface mit zugeteilten IP vom Router erreichen – allerdings empfehle ich, auch für spätere Zwecke, nach wie vor ein Management Interface mit dem man sicherstellen kann, in jedem Fall auf die pfSense zugreifen zu können.

Die IP Zuweisung funktioniert wie folgt:

Enter the number of the interface you wish to configure
3 – Opt1(em2)

Enter the new OPT1 IPv4 address
192.168.222.128

Enter the new OPT1 IPv4 subnet bit count (1 to 31)
24

For a WAN, enter the new OPT1 IPv4 upstream gateway address
192.168.222.1*

Enter the new OPT1 IPv6 address
(Enter)

Do you want to enable the DHCP server von OPT1
No

Do you want to revert to HTTP as the webConfigurator protocol?
Yes

Auch hier ist noch mal anzumerken, dass sich die Interfaces und Adressen ändern können und ihr das auf euer Setup anpassen solltet. 

Zugriff auf das Webinterface der pfSense einrichten

Man könnte jetzt mit allerlei Tricks und Tunneln anfangen – am einfachsten ist es allerdings, wenn man die Firewall der pfSense kurzzeitig außer Kraft setzt. Da die Verbindung zur pfSense aus Host-only Adaptern im eigenen Netz hinter einem Router/Firewall befindet, ist dies auch kein allzu großes Risiko.

Hierzu im pfSense Auswahlmenü die 8 für Shell auswählen und im Shell Fenster der Befehl „pfctl- d“ zum deaktivieren der Firewall:

pfsensegns3_8

Die Firewall schaltet sich jede Minute immer wieder erneut ein. Sobald der Zugriff im Webinterface hängt, einfach den Befehl noch einmal erneut ausführen. 

Es empfiehlt sich außerdem die pfSense in der der Version 2.3.2 mit dem Internet Explorer aufzurufen. In dieser Version gibt es noch einen Fehler mit Chrome, wodurch man keine Regeln anlegen kann. Dieser Fehler wird allerdings mit dem Update auf Version 2.3.2-RELEASE-p1 behoben. 

Wenn alles klappt, sollte folgende Seite zu sehen sein:

pfsensegns3_9

Nun geht es daran eine Zugriffsregel anzulegen, damit man auch Zugriff auf das Webinterface hat, wenn die Firewall nicht deaktiviert ist:

  1. Firewall -> Rules -> das OPT1 Interface auswählen (in meinem Bildern habe ich den Namen bereits auf Access geändert)
  2. Eine Regel mit folgenden Attributen anlegen:

Action: Pass
Interface: OPT1
Address Family: IPv4
Protocol: Any (TCP reicht aber)
Source: IP Adresse des Computers (192.168.222.1)
Destination: This firewall (self)

pfsensegns3_10

Einbinden der pfSense in GNS3

Um die pfSense in GNS3 nutzen zu können, müssen wir diese über einen virtuellen Link einbinden. Hierfür nutzen wir die Option „Host“ unter Browse End Devices. Einfach mittels Drag & Drop den Host in den Netzwerkplan ziehen.  Um auf lokale Ressourcen wie Netzwerkverbindungen zurück greifen zu können, muss als Server der „Local server“ ausgewählt werden:

pfsensegns3_11

Abschließend müssen noch die Netzwerkverbindungen so angepasst werden, dass dem Host die 3 vorgesehenen Interfaces zur Verfügung stehen:

pfsensegns3_12

Anlegen der „Real“ Internetverbindung sowie Verbindung mit der pfSense:

Für die Verbindung mit dem Internet gehen wir genau so vor wie mit dem Host, allerdings benutzen wir nun die Cloud Wolke. Hier müssen die Netzwerkverbindungen so angepasst werden, dass Zugriff auf das LAN Interface des Host Computers möglich ist. Hierdurch bekommt die pfSense auf der WAN Leitung eine dynamische IP vom Haupt Router zugewiesen.

pfsensegns3_13

Damit die pfSense eine Verbindung zu der Internet Wolke herstellen kann, muss noch ein virtuelles Verbindungsstück angelegt werden. Aus technischen Gründen ist es in GNS3 Leider nicht möglich diese beiden Interfaces direkt zu überbrücken. Hierzu habe ich einen einfachen Switch genommen. Es müssen keinerlei Konfigurations-Maßnahmen daran gemacht werden.

Mit einem Ping Test können wir prüfen ob unsere Infrastruktur funktioniert:

pfsensegns3_14

Einstellungen für ein erfolgreiches einspielen des pfSense Updates

Damit wir nun die aktuelle Version der pfSense Software installieren können, müssen wir nun noch folgende Einstellungen machen:

DNS Server festlegen:

pfsensegns3_15

WAN Schnittstelle als Default GW aktivieren:

pfsensegns3_17

Dann klappt es auch mit dem Update:

pfsensegns3_18

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